Erfahrungen oder Bedenken bei großen Installationen

[THellweg]

Die Bastellösung über 2 Zentralen lassen ich jetzt mal ganz bewusst außen vor.

Den Betrieb von mehr als einer Zentrale bitte ich nicht als "Bastellösung" abzuqualifizieren. In größeren Gebäuden, insbesondere in mehrgeschossigen, werden i.d.R. immer mehrere SHC installiert.

[tv_junkie]

Den Betrieb von mehr als einer Zentrale bitte ich nicht als "Bastellösung" abzuqualifizieren. In größeren Gebäuden, insbesondere in mehrgeschossigen, werden i.d.R. immer mehrere SHC installiert.

Wie soll ich es sonst nennen? Workaround? Behelfslösung?
Bei mehrgeschossigen Gebäuden sollte doch auch der Funkrouter Abhilfe schaffen...
Wenn man zwei unabhängige SHC benutzt, die auch keine Möglichkeit zur Kopplung o.ä. haben, um ein Gebäude zu einem "Smarthome" zu machen, dann ist das weder smart noch irgendwie anders zu rechtfertigen. Für solch eine Installation ist das RWE System dann IMHO 100% die falsche Wahl.

[Ralph23]

Edit:

2. Wenn die Anzahl der Sensoren/Aktoren gesetzt ist: über ein alternatives System (bspw. HomeMatic, KNX, EIB...) nachdenken.

Übrigens - laut der Hotline von HomeMatic gibt es dort exakt die gleiche Beschränkung - was für eine Überraschung

[THellweg]

Hallo Ralph,

Achtung Fehlerteufel!
Dein Zitat ist definitiv nicht von mir. Irgendwie ist Dir beim Editieren im "Reply" die Zuordnung der Verfasser zu den eingebetteten Zitaten durcheinandergeraten. Dieses Zitat ist von TV_Junkie.

Viele Grüße,
Thomas

[ramdy]

Hello again...

Es hat schon mal jemand die Kiste aufgeschraubt und geschaut was drin steckt... Und, oh wunder, es sind Flash Speicherbausteine vorhanden.

Diese FlashROMs sind, soweit ich weiss, exclusiv der Firmware des SHC vorbehalten. Beim Beschreiben wird das Firmwareimage "am Stück" darauf abgespeichert. Ich denke nicht, dass man davon mal eben ein paar Bits zum nachträglich, inkrementellen Beschreiben "abzwacken" könnte um den Status der WDS zu sichern.

....

Die Konfiguration (also Logikprofile, Status von Zustandsvariablen etc) wird eindeutig auf dem SHC abgespeichert:

Für ein Bad habe ich ein Profil, das nach einer manuellen Temperaturerhöhung nach 1 Stunde die Temperatur wieder auf 16°C zurückstellt. Das funktioniert nicht, wenn die Zentrale nicht angeschlossen ist. Für den Heizkörperthermostat ist kein Zeitprofil eingestellt.
Test:
Sperren der Internet-Verbindung für die Zentrale über den ganzen Abend.
Dann Zentrale stromlos.
5 Minuten warten, dann Zentrale wieder an Strom anschließen -> Die Konfigurationseinstellungen sind aus dem Hauptspeicher gelöscht, vom RWE-Server können sie auch nicht kommen.
Hochstellen der Temperatur in dem Bad. Anderthalb Stunden warten. Dann wieder ins Bad und nachsehen.
-> Die Temperatur wurde wieder auf 16°C zurückgestellt! Das kann nur von dem Logikprofil kommen, und dieses muss auf dem SHC abgespeichert sein und nicht bei RWE.

Nächste Woche sehe ich mir 'mal die Protokollierung der Geräteaktivität an. Da vermute ich auch, dass sie auf dem SHC (und nicht auf den Geräten oder gar direkt bei RWE) erfolgt.

[Gelöschter Benutzer]

Na klar ist die Konfiguration auf dem SHC gespeichert.
Aber nur flüchtig.
Das heißt nach dem Aus- und Wiedereinschalten ist alles weg.
Und wird aus der Datenbank auf dem RWE-Server wieder während des Boot-Vorgangs neu geladen.
Dort wird sie auch nach jeder Änderung gesichert.

Die Geräteaktivitätsdaten werden batchweise in einer Datenbank auf dem RWE-Server gespeichert.
Das heißt, alle x Minuten (ich vermute mal irgendwas um die 30 Minuten oder so) werden alle aufgelaufenen Daten aus dem SHC-Speicher auf den RWE-Server geschoben.

Werden die Aktivitätsdaten dann als csv-Datei abgerufen, so läuft eine SQL-Abfrage auf dem RWE-Server, der die Daten dann zusammenstellt und zum Download anbietet.

[tv_junkie]

Na klar ist die Konfiguration auf dem SHC gespeichert.
Aber nur flüchtig.

Das widerspricht dem Test von ramdy, der explizit die Zentrale vom Internet abgeklemmt hat und dennoch alle Profile ausführen konnte.

[THellweg]

Hallo zusammen,

der Test von Ramdy ist durchaus valide.

Das widerspricht dem Test von ramdy, der explizit die Zentrale vom Internet abgeklemmt hat und dennoch alle Profile ausführen konnte.

Ich verbessere meine eigene Aussage von vorgestern einmal. Diese war:
...dann liegt es vermutlich daran, dass die Profile beim Starten des SHC aus dem Backend geladen werden und im flüchtigen RAM ausgeführt werden. (EDIT: Die FlashROMs sind der SHC Firmware vorbehalten)

Das geschriebene ist nicht falsch, denn genau das passiert wenn der SHC bootet. Falsch ist dagegen meine Aussage, dass die Flashbausteine für die Firmware vorbehalten sind.

Und so funktioniert es tatsächlich:
Die Konfiguration wird im Backend gespeichert und beim Booten des SHC natürlich auch aus dem Backend geladen. Nichtsdestotrotz ist die (zuletzt im Backend gespeicherte) Konfiguration auch im "nichtflüchtigen" Speicher des SHC gespeichert, sodass diese einen Neustart der Zentrale "überleben kann". Die Flashbausteine sind also nicht ausschliesslich der Firmware vorbehalten. Wenn der SHC bei dem Neustart keine Internetverbindung hat und folglich die Konfiguration nicht aus dem Backend geladen werden kann, dann wird die (letzte) auf dem SHC gespeicherte Konfiguration aus seinem "nichtflüchtigen" Speicher geladen und im flüchtigen RAM Speicher ausgeführt. Die Profile sind Bestandteil dieser Konfiguration, womit sich auch das Testergebnis von Ramdy erklärt.

Jedoch handelt es sich bei dieser Sicherung der Konfiguration, genau wir bei der Firmware des SHC, prinzipiell um eine Datei die beim Start einmal in den Speicher des SHC geladen wird. Es findet keine dynamische Interaktion mit dieser Datei statt und es werden keine Werte und Zustände darin aktualisiert und gespeichert. Erst wenn der Benutzer eine Änderung der Konfiguration vornimmt, indem er z.B. ein Gerät hinzufügt oder ein Profil verändert oder hinzufügt, wir die neue Konfiguration auf dem SHC geprüft, gespeichert und dann ins Backend gesichert. Die Zustände der WDS sind ohnehin nicht Bestandteil der Konfiguration und diese können und dürfen (aus Sicherheitsgründen) folglich auch nicht mit der Konfig auf dem SHC gesichert werden - schon gar nicht in Echtzeit.

Hoffe mit dieser Erklärung etwas Licht ins Dunkel gebracht zu haben!

Viele Grüße,
Thomas

[tv_junkie]

[...]
Hoffe mit dieser Erklärung etwas Licht ins Dunkel gebracht zu haben!

So macht es ja auch eigentlich Sinn. Danke für die Richtigstellung.

Dennoch ist das mit den WDS nicht optimal gelöst. Sofern man wollte, könnte man die Zustände auch im Flash ablegen und damit die Featurezusage komplett einhalten.
Die Speicherung nur beim Soft-Reset durchzuführen ist doch albern. Mal abgesehen davon, dass nicht mal das funktioniert... Wenn die Zentrale in einem Use-Case den Zustand der Sensoren in den Flash schreiben kann, ist es doch keine Zauberei diese Funktionalität immer bereitzustellen.

[THellweg]

Hallo TV_Junkie,

wie bereits (in Klammern) erwähnt spielen hier auch Sicherheitsaspekte eine Rolle.

Wenn die Zentrale in einem Use-Case den Zustand der Sensoren in den Flash schreiben kann, ist es doch keine Zauberei diese Funktionalität immer bereitzustellen.

Die Sensoren melden einen aktuellen Status oder eben garkeinen.
Nur so kann gewährleistet werden, dass die Sensoren keinen "falschen" Status melden, denn das könnte fatale Folgen haben.

Hier ein Beispiel, damit es etwas klarer wird:
Einmal angenommen die WDS würden ihren aktuellen Status immer auf dem SHC sichern, sodass diese nach einem Neustart des SHC wieder zur Verfügung stehen würden. So weit - so gut. Aber nur wenn der SHC nach dem Reboot unmittelbar wieder in Betrieb geht und sich in der Zwischenzeit kein WDS-Status ändert.

Was aber, wenn sich der Zustand eines WDS ändert bevor der SHC wieder in Betrieb genommen wird?
Wenn während der "Offlinezeit" des SHC eine Tür oder ein Fenster geöffnet/geschlossen werden würden, könnte der SHC diese Zustandsänderungen nicht empfangen und den "gespeicherten" Status nicht aktualisieren.

Um klar zu machen wo das Problem liegt nehmen wir jetzt einmal an, dass ein Fenster welches vor dem Reboot des SHC geschlossen war, inzwischen geöffnet wurde. Der SHC hatte vor dem Reboot den Status "geschlossen" für dieses Fenster abgespeichert. Das dieses Fenster inzwischen geöffnet wurde kann der SHC nicht "wissen" (Anm.: Eine ggf. für die Heizungen des betr. Raumes konfigurierte Temperaturabsenkung würde auch ohne den SHC funktionieren).

Nach dem Öffnen des Fensters startet der SHC und verwendet (denn das ist ja euer Wunsch) den vorher gespeicherten Status für den WDS dieses Fensters. In der UI wird dieses Fenster folglich als "geschlossen" angezeigt obwohl es tatsächlich geöffnet ist. Erst bei einem erneuten Schliessen/Öffnen des Fensters würde der WDS einen Impuls an den SHC senden um den Status zu aktualisieren. Bis dahin würde ein eventuell vorhandenes Alarmprofil fälschlicherweise davon ausgehen, dass dieses Fenster geschlossen ist. Dementsprechend wäre es auch kein Problem die Wohnung zu verlassen und das Alarmprofil mittels Wandschalter neben der Haustüre "scharf" zu machen, so wie es viele hier tun.

Am gleichen Abend kommt nun zufällig der Herr Einbrecher seines Weges, entdeckt das offene Fenster und nutzt die Gelegenheit zu einem smarten Einbruch.

Ich sehe den empörten Aufschrei (hier im Forum, bei FB und Sonstwo noch) des betroffenen SH-Benutzers förmlich schon vor meinem inneren Auge. Dann würde es einen Shitstorm mit solchen oder ähnlichen Kommentaren geben:
"Wie kann es denn sein, dass SmartHome ein Fenster als geschlossen anzeigt, wenn es in Wirklichkeit offen ist?"
"Das soll eine Alarmanlage sein? Das ist ja wohl ein schlechter Scherz!"
"Was hat sich RWE denn nur bei diesem Mist gedacht?"
"Warum zeigen die Sensoren denn für ein geöffnetes Fenster den Status geschlossen an?"
"Es darf einfach nicht sein, dass ein falscher Status bei so etwas kritischem wie einer Alarmfunktion angezeigt wird!"
"Wäre es nicht besser gewesen, wenn RWE das so programmiert hätte, dass ein unbekannter Status angezeigt wird anstelle eines falschen?"

Wäre in diesem Falle jemand anderer Meinung oder würdet Ihr dieser berechtigten Kritik nicht auch beipflichten?
Jede Medaille hat nun einmal zwei Seiten!
Es kommt immer darauf an aus welchem Blickwinkel man etwas betrachtet und wie fokussiert man dabei ist. Bei einer Weitwinkelfokussierung wird Vieles, was auf den ersten Blick falsch erscheint, bei näherer Betrachtung plötzlich nachvollziehbar.


Ich hoffe ich konnte den Sachverhalt ausreichend erklären.

Viele Grüße,
Thomas