06-06-2012, 09:03:21
(06-06-2012, 02:56:09)rwewatcha schrieb: Was schlagt ihr vor zur weiteren Prüfung?Nichts. Allenfalls: Genauigkeitsansprüche überdenken.
Das Problem bei digitalen Anzeigen ist, dass sie so präzise und glaubwürdig wirken.
Bei einer analogen Anzeige stellt man instinktiv weniger hohe Ansprüche an die Genauigkeit. Vielleicht wegen des Parallaxefehlers: schaut man seitwärts auf einen Zeiger, dann wird es schon schwierig, den exakten Wert von der Skala abzulesen, weil der Zeiger ja einige Millimeter Abstand von der Skala hat. Und wer hätte nicht schon mal bei einem analogen Barometer oder Thermometer ans Glas geklopft, damit der Zeiger durch die Erschütterung die Lagerreibung überwindet und ein wenig genauer anzeigt.
Bei digitalen Thermometern ist das besonders eklatant - auch weil sie inzwischen omnipräsent sind.
Da gaukelt uns eine Digitalanzeige vor, auf 0,1° genau zu sein.
Ist sie aber nicht. Die Abweichungen liegen (außer natürlich bei Präzisions-Laborgeräten, die vierstellige Summen kosten) eher im Bereich 1° - 2°.
Da werden billige temperaturabhängige Bauteile mit krummen Kennlinien und Fertigungsstreuungen zur Messung verwendet, und bei der Massenware aus dem M****-Markt wäre eine Kalibrierung jedes Gerätes nicht bezahlbar.
Im Haushaltsbereich würde ich allenfalls elektronische Fieberthermometer als glaubwürdig bis zum Zehntelgrad einstufen. Für die dürfte es - im Gegensatz zu Raumthermometern - gesetzliche Bestimmungen geben.