Taster zu RWE Smarthome Lichtschalter umbauen

[Shark]

Hallo zusammen,

ich würde gerne die Spot-Beleuchtung im Flur auch in mein RWE Smarthome System integrieren.
Ausgangslage

Halogenspots in der Decke welche über eine Taster-Schaltung von 3 verschiedenen Tastern im Flur aus und angeschaltet werden können.
Geschaltet wird ein Relais im Sicherungskasten denke ich mal, dort hört man es zumindest "klacken"

Kann ich nun einfach einen orig. Taster auf RWE Unterputz Lichtschalter wechseln und somit (fern) schalten?

Erkennt das System dann ob das Licht an oder aus ist unabhängig von welchem orig. Taster es geschaltet wurde? Oder müssen alle 3 orig Taster gegen RWE Schalter gewechselt werden?

Sprich ich würde gerne die Spots im Flur fern-schalten können, ggf. in ein Profil integrieren und den aktuellen Status an/aus zb. über die APP sehen.

Solltet Ihr andere Ideen haben freue ich mich auch

Danke

[catweazle71]

Hallo Shark,
ich habe diese Schaltung bei mir realisiert.
Das ist aber nicht ganz einfach und Du musst ein paar Dinge beachten.

Was da im Sicherungskasten klackt, ist wahrscheinlich kein Relais, sondern ein Stromstoßschalter (auch gerne mal "Eltako" genannt).
Deine Taster im Flur sind alle parallel geschaltet und geben bei der Betätigung einen kurzen Stromimpuls an den Eltako weiter.
Der schaltet dann einfach immer in den anderen Zustand um - wenn der Lampenausgang stromlos war, wird er eingeschaltet und wenn er eingeschaltet war, wird der Strom weggeschaltet.

In den Wanddosen, wo die Taster sitzen, wird für diese Funktion kein N-Leiter benötigt.
Der RWE-Schalter benötigt aber zwingend einen N-Leiter, sonst funktioniert der nicht.
Du musst also erst mal prüfen, ob Du in den Tasterdosen einen N-Leiter hast oder einfach dort hinlegen kannst.
Achtung: Hierbei handelt es sich um Arbeiten, die nur von einer Elektrofachkraft durchgeführt werden dürfen.
Wenn Du hier nicht 100%ig sicher bist, hol Dir lieber einen Elektriker.

Für die Funktion musst Du aber auf jeden Fall nur einen Taster gegen den RWE-Schalter ersetzen, welcher ist egal.
Dann erkennst Du in der App aber NICHT, ob das Licht an oder aus ist. RWE bekommt nicht mit, wenn ein anderer Taster manuell gedrückt wird und Dir das Licht wieder ausschaltet.
Dafür müsstest Du wohl alle Taster ersetzen und dann eine Überwachung in der App programmieren. Das habe ich aber nicht realisiert, bei mir ist nur ein Unterputzschalter verbaut.

Was noch wichtig ist: Du musst die Schaltung in der RWE-App so aufbauen, dass der Unterputzschalter nach einer Sekunde wieder abschaltet. Der Eltako braucht ja nur einen Impuls und wenn der mit Dauerstrom belastet wird, funktioniert das Prinzip nicht mehr.

Falls noch was unklar sein sollte, einfach fragen.

Bis denne.
Michael

[Neanderwolf]

Halogenspots in der Decke welche über eine Taster-Schaltung von 3 verschiedenen Tastern im Flur aus und angeschaltet werden können.
Geschaltet wird ein Relais im Sicherungskasten denke ich mal, dort hört man es zumindest "klacken"

Das "klacken" ist wie oben geschrieben wohl ein Stromstoßschalter.

Kann ich nun einfach einen orig. Taster auf RWE Unterputz Lichtschalter wechseln und somit (fern) schalten?

Im Prinzip, JEIN.
Du benötigst, wie oben geschrieben einen "N" (Nullleiter). Es muss geprüft werden ob er vorhanden  ist. Die Mindestlast der Beleuchtung sollte 10Watt nicht unterschreiten.

Erkennt das System dann ob das Licht an oder aus ist unabhängig von welchem orig. Taster es geschaltet wurde? Oder müssen alle 3 orig Taster gegen RWE Schalter gewechselt werden?

Die SH-Zentrale erkennt nur die eigenen Aktoren/Sensoren/etc. und weiß daher nicht, wenn eine andere (externe/normale) Schaltung aktiv ist.

Sprich ich würde gerne die Spots im Flur fern-schalten können, ggf. in ein Profil integrieren und den aktuellen Status an/aus zb. über die APP sehen.

Möglich - aber nicht "mal eben" machbar.

Solltet Ihr andere Ideen haben freue ich mich auch

Hier eine andere Möglichkeit, bei der auch spätere Erweiterungen problemlos möglich sind.
Ein Vorschlag für die angedachte Schaltung mit nur "einem SH-Schalter" plus einem Tür/Fensterkontakt, wenn noch etwas Reserve (freier Platz) in der Unterverteilung (Stromkasten) ist. WICHTIG! Du benötigst auf jeden Fall einen ausgebildeten Elektriker, um einige der Arbeiten durchzuführen. Wie schon oben geschrieben. Alles Andere währe zu gefährlich. Denn Strom ist nicht sichtbar aber unter Umständen tödlich.
Und: Die Verbraucher (deine Spots im Flur) sollten mindestens einen Verbrauch von 10Watt haben, damit der SH-Schalter auch ordentlich schalten kann - und nicht kaputt geht. Bedenke auch, dass du die Spots evtl. später mal durch LEDs austauschst. Die Last von 10Watt muss auch dann noch geschaltet werden, also vorhanden sein.

Zum Umbau:
1. Die Tasterschaltung im Verteiler vom Stromstoßschalter trennen. Stattdessen wird ein T/F-Kontakt umgebaut, wie es auch immer wieder für viele andere Schaltungen getan wird. Also - parallel zum Reed-Kontakt, die eh schon parallel geschalteten Taster anschließen/anlöten. Und dann an einem passenden Platz - an den du später "gefahrlos" kommst - in/an der Verteilung untergebracht.
2. An Stelle des Stromstoßschalters einen SH-Schalter in der Verteilung unterbringen. Also erstmal einen freien Platz finden.
2.1. Die Phase vom Stromstoßschalter abklemmen und auf "L" am SH-Schalter klemmen.
2.2. Den "N" vom Stromstoßschalter abklemmen und auf "N" am SH-Schalter klemmen.
2.3. Den geschalteten Draht (Lampendraht) vom Stromstoßschalter abklemmen und am SH-Schalter auf "2" klemmen.
3. T/F-Kontakt und SH-Schalter in Zentrale mit einem Ereignisprofil (nicht Logikprofil, weil die Verarbeitung in der Zentrale dann zu lange dauert) schalten. Dabei wie oben beschrieben, eine automatische Abschaltzeit von einer Sekunde einstellen.
Natürlich kann später auch noch z.B. ein Bewegungsmelder und/oder ein Kontakt an der/den Türen mit in die Schaltung bzw. das Profil mit aufgenommen werden, ohne etwas an der Installation zu ändern.

So sollte es auch klappen. Mit allen vorhandenen Tastern. Aber immer daran denken die Batterien zu wechseln. Oder dein Elektriker baut gleich noch einen kleinen Trafo mit Ausgang 3Volt Gleichspannung für die Versorgung des T/F-Sensors in die Verteilung ein. Der dient dann als dauerhafte Spannungsversorgung für den Sensor, und macht damit die Batterien überflüssig. Kann dann also auch in der Verteilung verschwinden.

Wichtig! Alle Arbeiten am Stromnetz sollen und dürfen nur von geschultem Fachpersonal ausgeführt werden, um Verletzungen Dritter (also z.B. dir) zu vermeiden!

[Gelöschter Benutzer]

Übrigens gelten die 10W Mindestlast nur, wenn der SH-Schalter in einer Wechselschaltung eingesetzt wird. Wird er - wie hier beschrieben - in einer sog. Ausschaltung betrieben, muss man lediglich in den Schalterrigenschaften die Schaltzustandserkennung wegnehmen, und der SH-Schalter kann auch zuverlässig minimalste Lasten problemlos schalten.

[veRWEsen]

Bitte definiere Zuverlässig, weil das wäre mir neu

[Neanderwolf]

Übrigens gelten die 10W Mindestlast nur, wenn der SH-Schalter in einer Wechselschaltung eingesetzt wird. Wird er - wie hier beschrieben - in einer sog. Ausschaltung betrieben, muss man lediglich in den Schalterrigenschaften die Schaltzustandserkennung wegnehmen, und der SH-Schalter kann auch zuverlässig minimalste Lasten problemlos schalten.

Wieder etwas dazu gelernt. Danke

[Gelöschter Benutzer]

Ok, zur Erklärung: Der SH-Unterputzschalter schaltet die Last mit einem Relais. Dessen Schaltkontakten ist es egal, wieviel Strom sie schalten, solange es nicht zu viel ist. Ob aber 100 mA, 200 mA oder eben 0 mA fließen, ist völlig egal, vor allem geht davon nichts kaputt. Weshalb also die Mindestlastangabe? Sitzt der SH-Schalter in einer Wechselschaltung, dann versucht er, festzustellen, ob der Verbraucher ein- oder ausgeschaltet ist. Dazu misst er den fließenden Strom. Da er aber kein Präzisions-Labormessgerät ist, braucht er dazu mindestens 50 mA. Bei 220 Volt sind das dann ungefähr 10 W. Fließen weniger als 50 mA, dann kann es sein, dass der Schalter mal Strom sieht, mal nicht, und es kann zu erratischem Hin- und Herschalten kommen.
Diese Stromerkennung kann man aber abschalten, indem man die Option Schaltzustandserkennung deaktiviert. Dann kommt es nicht zu diesem Hin und Herschalten, das in der Tat zu vorzeitigem Abbrennen der Relaiskontakte durch Schaltfunken führen kann. Insofern heißt 'zuverlässig' dann auch, der Schalter tut genau das, was er soll, und zwar immer.

[djuscha]

@Neanderwolf kannst du bitte ne Zeichnung machen .
*Die Tasterschaltung im Verteiler vom Stromstoßschalter trennen. Stattdessen wird ein T/F-Kontakt umgebaut*das hab ich nicht ferstanden

[Neanderwolf]

Hallo "djuscha"!
Hat leider etwas länger gedauert, da ich mit win10 noch nicht so ganz klar komme. Musste erstmal sehen wie ich die Bilder passend hier hin bekomme.

Also: Im ersten Bild siehst du die vorhandene Schaltung.
"T" sind die Taster. Gestrichelt - mögliche weitere Taster.
"K" ist das Stromstoßrelais.
"H" ist die Lampe, oder auch weitere, die dann parallel angeschlossen sind oder werden.

Im zweiten Bild sind die Taster (Schließer) vollig von allem Anderen getrennt.
Sie werden nun lediglich parallel zum Reed-Kontakt vom T/F-Schalter angeschlossen.
Die Phase wie beschrieben vom Stromstoßschalter/relais auf "L" am SH-Schalter anklemmen.
(Der Kontakt an dem die Phase am Stromstoßschalter angeklemmt ist, hat meist die Bezeichnung "1".)
Den N (blau) auf "N" am SH-Schalter. Dieser ist am Stromstoßschalter meist an der Klemme mit Bezeichnung "A2".
Der Draht der zu den Lampen im Flur geht (am Stromstoßschalter meist Klemme "2", je nach Ausführung auch "4"), kommt an Klemme "2" am SH-Schalter.

Weiter kann ich dir leider nicht helfen, da für Laien eben nicht so einfach.

WICHTIG !!!
Wenn du im Umgang mit Spannung/Strom keine Erfahrung hast, lass bitte die Finger davon.
Du setzt nicht nur das Leben der Geräte auf´s Spiel, sondern auch deines!


BEDENKE! Strom ist nicht sichtbar - aber gemein gefährlich!   LEBENSGEFÄHRLICH !!!

[djuscha]

@Neanderwolf Super vielen Dank..muss ich jetz testen..die andere Metode hat bei mir nicht so richtig funktioniert..
Nachteil ist aber ohne RWE Zentrale ist es dunkel..