22-05-2012, 21:00:01
Hallo,
wollte hier mal von meinem Hobby berichten, wenn es keinen stört.
In den letzten Jahren bin ich aufgrund der günstigen Flugpreise fast jedes Wochenende irgendwo im Ausland unterwegs gewesen (http://meine.flugstatistik.de/snappy)... als letztes großes europäisches Ziel stand nun die letzten Tage Russland auf dem Plan. Anbei mein Bericht hierzu... die schreibe ich immer vor allem für mich selbst, um nachher noch zu wissen was ich bei welcher Reise alles gesehen habe. Und ich fotografiere halt recht gerne...
-----------------
Nachdem ich in den letzten Jahren nun schon fast ganz Europa bereist habe, war es nun endlich an der Zeit auch mal in die größte Stadt des Kontinents zu fliegen. Aufgrund des nötigen Visums, einigen Vorurteilen und Bedenken wegen Sprache und Sicherheit, hatte ich Russland nämlich lange Zeit bei meinen Reiseplänen gemieden.
Aber spätestens nach der letztjährigen Reise nach Kiew (Ukraine) war klar, dass ich die Sache jetzt endlich mal angehen muss, denn die Stadt hatte alle meine Erwartungen deutlich übertroffen und einige Vorurteile aus dem Weg geräumt.
Die Sache mit dem Visum stört mich natürlich immer noch, da es nicht nur teuer, sondern auch recht aufwändig zu beantragen ist. Aber da musste ich halt durch... für die Beantragung nimmt man sich am besten einen Visadienst, da die persönliche Beantragung in der Botschaft für die meisten allein aufgrund der Entfernung zur Botschaft viel zu teuer und zeitaufwändig wäre.
Ich habe mich für visumcentrale.de entschieden und denen die nötigen Unterlagen per Post geschickt. Dazu gehört neben dem original Reisepass auch noch das Antragsformular, eine Bestätigung über eine Auslandskrankenversicherung, ein aktuelles Passfoto, ein Nachweis des Reisezweckes (z.B. eine so genannte Einladung von einem Reiseveranstalter) und ein Verdienstnachweis der letzten drei Monate - bzw. alternativ auch andere Nachweise das man Geld hat und gewillt ist wieder nach Deutschland zurück zu fliegen.
Hört sich erstmal komisch an, aber die wollen halt genau das von EU-Bürgern, was die EU auch von ihren eigenen Landsleuten haben möchte... die russische Botschaft nennt das "Prinzip der Gegenseitigkeit".
Nach etwa einem Monat hatte ich meinen Ausweis dann mit dem Visums-Aufkleber zurück, gekostet hat der Spaß letztendlich um die 75 Euro inkl. Portokosten. Das Visum ist auch nur für genau die gebuchten Tage der Reise gültig, also mal eben umbuchen oder die Reise verlängern geht dann nicht mehr so einfach.
Neben Moskau stand St. Petersburg natürlich ebenso auf meiner Wunschliste, denn das ist die viertgrößte Stadt Europas. Zusammen mit den beiden Städten hätte ich dann die Top 10 der größten Städte Europas vollständig. Aber das war mir nicht genug, ich wollte auch noch die 30 größten Flughäfen Europas in meiner Reisestatistik komplettieren... und dazu fehlten mir noch Domodedovo und Sheremetyevo in Moskau. Also was lag näher, als beides miteinander zu kombinieren... folgendes hab ich dann gebucht:
Mi, 16.05.2012, 10:40 - 15:40, Köln - Moskau/Vnukovo (Germanwings)
Fr, 18.05.2012, 10:25 - 11:55, Moskau/Domodedovo - St. Petersburg (S7 Airlines)
Sa, 19.05.2012, 185 - 19:50, St. Petersburg - Moskau/Sheremetyevo (Aeroflot)
So, 20.05.2012, 15:25 - 16:20, Moskau/Vnukovo - Hannover (Germanwings)
GPS-Logs der Flugstrecke:
Hier sind die einzelnen Flughäfen Moskaus besser zu sehen, links unten ist Vnukovo (VKO), links oberhalb ist Sheremetyevo (SVO) und rechts unten befindet sich Domodedovo (DME).
Mit dem Zug ging es am Mittwoch dann früh morgens nach Köln.
Beim Blick auf die Anzeigetafel weiß ich nicht, ob ich jetzt lachen oder weinen soll. Denn ich war nun tatsächlich schon auf allen Airports (und natürlich auch in den jeweiligen Städten), die dort angezeigt wurden... einerseits freut mich das natürlich, andererseits zeigt es auch das sich das Hobby so langsam dem Ende neigt bzw. es demnächst zumindest nichts neues mehr gibt was ich noch als Kurztrip buchen könnte.
Den Flug ansich überspringe ich mal, da ich am Notausgang saß und die Scheibe total beschlagen war, da waren keine vernünftigen Fotos möglich.
Nach der Landung geht's als erstes durch die Passkontrolle. Früher musste man noch zusätzlich zum Visum eine Einreisekarte per Hand ausfüllen, mittlerweile machen das die Grenzbeamten selber bzw. werden die Ein- und Ausreisekarten anhand der Pass- und Visadaten von denen ausgedruckt.
All das benötigt jedoch Zeit und da ich als einer der letzten in der Schlange stand habe ich dort fast 40 Minuten warten müssen. Bei den Kofferbändern liegen dann noch Zollformulare aus, in die man seine mitgebrachten Wertgegenstände eintragen soll... so habe ich es zumindest vorher gelesen, selbst sein Handy sollte man zur Sicherheit angeben. Ich hab das jedoch gelassen und bin einfach durch den grünen Ausgang gegangen, hat keiner nach gefragt, auch nicht bei der Ausreise.
Keiner der drei Moskauer Flughäfen ist direkt an das Metronetz angeschlossen, das heisst man muss immer erst mit dem Bus fahren. Es gibt zwar Expresszüge, aber die fahren zum Teil recht selten und kosten 5 mal soviel. Und mit der Metro muss man anschließend ja meist sowieso noch weiter. Ich habe mich bei allen vier russischen Flughäfen für die Kombi aus Bus + Metro entschieden.
Im Falle von Vnukovo war das der Bus 611 zur Metrostation Jugo-Sapadnaja, von dort dann mit der roten Metro in die Nähe des roten Platzes und dann mit der blauen Metro weiter. Alle Metrolinien sind nummieriert und zudem farblich gekennzeichnet, was vor allem das umsteigen erleichert. Zu erwähnen ist vielleicht noch, dass die Haltestellen an den Umsteigestationen je nach Linie andere Namen haben, auch wenn diese nur wenige Meter auseinander liegen. Aber mit einem Metroplan sowohl in kyrillischen als auch lateinischen Buchstaben kommt man eigentlich ganz gut klar.
Tageskarten gibt es leider nicht, man zahlt jedes mal "Eintritt" für die Metro, recht modern mit berührungslosen Funkchipkarten. Es gibt auch kein Drehkreuz, was sich öffnet... die Eingänge stehen immer offen, es sei denn man versucht ohne Entwertung der Karte durch zu gehen, dann löst eine Lichtschranke die Sperre aus, was bestimmt schmerzhaft ist wenn man gerade dazwischen steht. Bei Entwertung der Karte wird im Display zudem angezeigt, für wie viele Fahrten die Karte noch gültig ist. Ich hab mir eine 20-Fahrten-Karte für etwa 13 Euro gekauft, von denen dann am Ende jedoch 5 Fahrten ungenutzt verfallen sind.
Es gibt keine Zonen oder ähnliches, egal ob man nur eine Station oder 40 km quer die Stadt fährt... solange man das Metrosystem nicht verlässt, könnte man auch den ganzen Tag alle Linien abfahren und zahlt trotzdem nur die ca. 0,65 Euro. Der Abstand zwischen den einzelnen Stationen ist mit 2-3 km recht groß, also nicht vergleichbar mit einer deutschen U-Bahn.
Die Fahrt zu meinem Hotel hat dann insgesamt etwa 70 Minuten gedauert, aber bevor ich euch damit jetzt weiter zutexte, will ich erstmal wieder ein paar Bilder zeigen, denn natürlich ging es am Abend noch in die Innenstadt, vom Hotel bis zum Kreml dauerte es etwa 15-20 Minuten mit der Metro.
Die Basilius Kathedrale ist für mich das wichtigste Wahrzeichen Moskaus, noch vor dem daneben liegenden Kreml. Daher war es mir vor allem wichtig das ich da ein ordentliches Foto von bekomme. Und es hat geklappt.
Schwarze Mercedes scheinen dort recht beliebt zu sein.
Zur blauen Stunde musste ich natürlich nochmal auf den roten Platz zurück... war echt beeindruckend.
Zurück beim Hotel (meins ist das rechte auf dem Bild)...
Gebucht hatte ich das Ismailovo Alfa Hotel im Osten der Stadt. Die Hotels in Moskau sind sehr teuer, ähnlich wie in New York oder Tokio. Aber das Ismailovo war mit 59 Euro inkl. Frühstück überraschend günstig. Das war natürlich der Normalpreis, den ich ja nie zahle. Nach Groupon-Gutschein und Cashback kam ich dann auf 19 Euro tatsächliche Kosten pro Nacht. Würde ich auch sofort wieder buchen, hat mir dort gut gefallen. Vor allem war mir wichtig das eine Metrostation in der Nähe ist und die war dort quasi vor der Tür. Und gratis WLAN gab es auch auf allen Zimmern, das finde ich in der heutigen Zeit besonders wichtig.
Zu dem Ismailovo Hotelkomplex gehört neben dem Alfa auch das Beta, Vega und Gamma-Delta. Die 30-stöckigen Hotels stammen aus den 80er Jahren und dienten damals als "Olympisches Dorf". Interessant fand ich, dass es dort auf jeder Etage eine eigene "Rezeption" gibt. Man muss dort auch immer seine Chipkarte abgeben, wenn man das Zimmer verlässt.
Das Wetter war auch am Donnerstag wieder toll, dem einzigen Tag der mir für Moskau voll zur Verfügung stand.
Wie ich vorher schon gelesen hatte, hat der Kreml jedoch Donnerstags Ruhetag, daher konnte ich diesen leider nicht von innen besichtigen, da es auch an den anderen Tagen zeitlich nicht geklappt hätte. Aber ich musste nochmal zum roten Platz, da ich zumindest Lenin noch sehen wollte. Die Wartezeit war auch nicht lang, vielleicht 15 Minuten. Eintritt kostet es nicht, man darf jedoch keine Kamera mit rein nehmen (auch keine im Handy eingebaute), daher muss man 1-2 Euro für die Gepäckaufbewahrung zahlen.
Ob sich das jetzt "lohnt" Lenin anzuschauen muss jeder selbst wissen, ich hab es einfach der Vollständigkeit halber gemacht. Man wird da halt durchgeschleust, schaut einmal auf den Glassarg und nach 2 Minuten ist man wieder raus.
Aber Moskau hat ja noch mehr zu bieten... ich hab wieder das gemacht was ich auf Städtereisen am liebsten mache und bin mehr oder weniger planlos den ganzen Tag durch die Gegend gelaufen und ab und zu Metro gefahren. Hinter jeder Ecke gab es wieder was interessantes zu sehen. Eigentlich ist der ganze Tag ein Zufallsprodukt von verschiedenen Entscheidungen. Einmal links statt rechts abgebogen und der Tag hätte einen ganz anderen Verlauf nehmen können.
Erstmal musste der rote Platz nochmal mit Licht von Osten abgelichtet werden... denn beim Fotografieren ist ja nicht nur das Wetter wichtig, sondern vor allem auch die Position der Sonne. Und da kann es schon einen großen Unterschied machen ob man morgens, mittags oder abends dort ist.
Das hier ist die Universität von Moskau.
Media Märkte gibt es auch in Moskau mehrere, die auch überall groß geworben haben.
Mich hat überrascht wieviele grüne Parks Moskau hat und vor allem wie groß diese teilweise sind. Das hier ist z.B. der Kuskovskiy Lesopark.
Am Abend war ich beim Kosmonautenmuseum und die Zeit hat sogar noch für einen Besuch gereicht, da die bis 19 Uhr geöffnet hatten. War ganz interessant, z.B. sind da einige original Raumkapseln oder ein 1:1 Nachbau von Teilen der Mir-Raumstation zu sehen. Oben auf dem Museum befindet sich dieses riesige Denkmal:
Nach dem Museumsbesuch sah ich in einigen hundert Metern Entfernung ein Riesenrad und bin einfach mal in die Richtung gelaufen.
Das sah mir nach einem großen Messegelände aus auf dem derzeit (oder eher dauerhaft?) eine Art Freizeitpark errichtet wurde. Das Ding hier wurde wohl aus Deutschland importiert...
Eine Fahrt im Riesenrad durfte auch nicht fehlen... da gab es sogar "Open Air" Kabinen mit Sicherheitsbügel, aber ich war lieber in einer Glaskabine.
Abends ging's dann zum Abschluss noch in den Kolomenskaya Park.
Eigentlich wollte ich in dem Park noch so ein Holzhaus anschauen, was ich auf einem Foto gesehen hatte, aber das war zu weit entfernt. Das habe ich dann am nächsten Tag nachgeholt, da es sowieso auf dem Weg zum Domodedovo Flughafen lag.
Wie man sehen kann, war das Wetter am Freitag in Moskau nicht so toll und auch der Samstag sollte nicht viel besser sein. Daher war ich froh das ich nach St. Petersburg fliehen konnte... denn dort sollte es dem Wetterbericht nach ganz schön werden.
Meinen Koffer konnte ich im Ismailovo Hotel lassen, bin also nur mit Handgepäck zum Flughafen gefahren, wieder mit Metro + Shuttle-Bus.
Der Flug mit S7 Airlines hat mir sehr gut gefallen, vor allem aufgrund der tollen Beinfreiheit, die ich so bei kaum einer anderen Airline erlebt habe.
Nach Ankunft wurde gleich klar das die Stadt doch deutlich europäischer ist als Moskau. So war vieles war auch in englisch ausgeschildert, was auch an der Nähe zur EU und damit verbundenem Tourismus liegt - die finnische Grenze ist ja nicht mal 200 km entfernt.
In St. Petersburg gab es leider keine wirklich günstigen Hotels, daher habe ich das Holiday Inn zwischen Innenstadt und Flughafen gebucht. Nach Rabatten gab es die Nacht dann für 48 Euro (normal 88 Euro).
Blick vom Hotel aus auf die Stadt...
St. Petersburg hat ebenfalls eine schöne Zwiebelturm Kirche, die ich mir als erstes vorgenommen habe.
Danach hieß es wieder mich vom Zufall leiten zu lassen, denn weitere Ziele hatte ich vorab nicht geplant.
Vor der Peter-und-Paul-Festung fand gerade ein mitteralterliches Fest statt.
Direkt vor der Festung gibt's sogar einen kleinen Sandstrand.
Das hier ist kein Schiff, sondern u.a. ein Fitness-Studio.
Die hier haben ihre Tanzstunde einfach mal nach draußen verlegt...
Süß.
Sonnenuntergang ist dort aufgrund der nördlichen Lage derzeit übrigens erst gegen 220 Uhr, es wurde also erst nach Mitternacht richtig dunkel.
Am nächsten Tag hab ich dann an den Ecken weitergemacht, die ich am Vortag nicht mehr geschafft hatte. Auf dem Weg zur Metro sah ich diese Hunde hier auf der Wiese sitzen, immer wieder den Kopf in die Höhe streckend...
Hmm, wo schauen die denn hin? Ach das hier ist der Grund. :D
Auf dem Rückweg später waren alle weg und es waren auch keine Kampfspuren zu sehen, also hat sie es wohl erstmal überlebt.
Bei der Isaak Kathedrale kann man für ein paar Euro auf die Aussichtsplattform gehen und hat dort diese tolle Aussicht.
Die Gebäude auf den folgenden fünf Bildern hatte ich bereits von oben gesehen und bin dann zu Fuß hingelaufen nachdem ich mir ungefähr den Weg eingeprägt hatte.
Am späten Nachmittag fuhr ich dann wieder zum Flughafen um zurück nach Moskau zu fliegen - diesmal mit Aeroflot. Auf dem Flughafen von St. Petersburg gibt es für die Shuttle-Flüge nach Moskau ein eigenes kleines rundes Terminal auf dem Vorfeld, das man über eine unterirdische Rolltreppe erreichen kann. Die Maschine war dann auch so gut wie voll und nicht ganz so bequem wie der S7 Flug.
Sehr interessant fand ich die Gegend zwischen St. Petersburg und Moskau... hunderte Kilometer nur Wald, Seen und Flüsse. Ich habe kaum Straßen erkennen können und auch keine Städte oder Felder, nur ganz vereinzelnt mal ein paar Häuser.
Der Flughafen Scheremetjewo ist im Vergleich zu den anderen beiden Moskauer Flughäfen ein ganzes Stück moderner und westlicher.
Der Eindruck wurde dann jedoch zunichte gemacht als ein uralter Schrottbus vorgefahren ist, das passte wieder eher zur Vorstellung die man von Russland hatte. Witzigerweise war der mit Magnetkarten-Zahlung und automatischem Drehkreuz im(!) Bus ausgestattet... das passte irgendwie so gar nicht zusammen. Beim Bus am Flughafen in St. Petersburg gab es noch eine Art Schaffnerin, die durch den Bus gelaufen ist um die Tickets zu verkaufen.
Auf dem Rückweg zum Hotel habe ich noch einen Umweg zur Metro-Station Park Pobedy genommen. Dort befindet sich die längste ununterbrochene Rolltreppe der Welt mit ganzen 126(!) Metern Länge. Die Fahrtzeit habe ich mit genau 3 Minuten gestoppt. Was passiert, wenn unten mal ein Feuer ausbricht und die Rolltreppen ausfallen, möchte man sich lieber nicht vorstellen...
Zurück beim Ismailovo Hotel hab ich meinen Koffer abgeholt und anschließend ein neues Zimmer im 25. Stock bekommen. Für die oberen Stockwerke gab es eigene Fahrstühle, die die Hälfte der Etagen übersprungen haben - denn sonst gäbe es ja nervende Wartezeiten wenn der auf dem Weg nach oben bzw. unten ständig anhalten würde.
Die Aussicht aus dem Fenster war bei der Höhe natürlich klasse...
Den letzten Tag wollte ich dann nicht mehr so stressig gestalten und hab mir den Ismailovo Markt vorgenommen, der befindet sich nur ein paar hundert Meter hinter dem Hotel und ist eine Art Flohmarkt mit hunderten Ständen und einigen schön kitschigen Gebäuden.
Zurück am Flughafen war ich dann recht zeitig, da ich jedliches Risiko vermeiden wollte den Flug zu verpassen und dann am nächsten Tag ohne gültiges Visum dazustehen.
Die Ausreise machte dann keine Probleme und schnell hatte ich den Stempel auf dem Visum.
Mit kleiner Verspätung ging es zurück nach Hannover...
Im Nachhinein frage ich mich wieso ich diese Reise so lange vor mir hergeschoben habe... keines meiner Vorurteile hat sich bestätigt. Verständigungsprobleme gab es z.B. nicht mehr als in anderen Ländern, ja sogar weniger als z.B. in Frankreich.
Und die Sicherheitsbedenken hätte ich mir schenken können... ich habe mich in kaum einer anderen Großstadt so wohl gefühlt wie dort als ich Nachts durch die Straßen gelaufen bin, ähnlich war es auch in Kiew. Mag vielleicht auch daran liegen, dass es in östlichen Ländern einfach keine südländischen Macho-Prolls gibt. Alle waren nett und hilfsbereit und die Stadt kam mir auch ziemlich "jung" vor - Rentner habe ich dort jedenfalls kaum auf den Straßen gesehen.
Moskau ist auf jeden Fall eine Reise wert und mal abgesehen vom Visum gibt es wirklich nichts was dagegen sprechen sollte... ich hab mich noch nicht entschieden, aber in die Top 3 der schönsten und interessantesten Städte Europas ist die Stadt bei mir nun mindestens aufgestiegen.
Aber ich sehe es positiv das ich erst jetzt dort war... so hab ich mir das beste quasi für den Schluss aufgehoben.
wollte hier mal von meinem Hobby berichten, wenn es keinen stört.
In den letzten Jahren bin ich aufgrund der günstigen Flugpreise fast jedes Wochenende irgendwo im Ausland unterwegs gewesen (http://meine.flugstatistik.de/snappy)... als letztes großes europäisches Ziel stand nun die letzten Tage Russland auf dem Plan. Anbei mein Bericht hierzu... die schreibe ich immer vor allem für mich selbst, um nachher noch zu wissen was ich bei welcher Reise alles gesehen habe. Und ich fotografiere halt recht gerne...
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Nachdem ich in den letzten Jahren nun schon fast ganz Europa bereist habe, war es nun endlich an der Zeit auch mal in die größte Stadt des Kontinents zu fliegen. Aufgrund des nötigen Visums, einigen Vorurteilen und Bedenken wegen Sprache und Sicherheit, hatte ich Russland nämlich lange Zeit bei meinen Reiseplänen gemieden.
Aber spätestens nach der letztjährigen Reise nach Kiew (Ukraine) war klar, dass ich die Sache jetzt endlich mal angehen muss, denn die Stadt hatte alle meine Erwartungen deutlich übertroffen und einige Vorurteile aus dem Weg geräumt.
Die Sache mit dem Visum stört mich natürlich immer noch, da es nicht nur teuer, sondern auch recht aufwändig zu beantragen ist. Aber da musste ich halt durch... für die Beantragung nimmt man sich am besten einen Visadienst, da die persönliche Beantragung in der Botschaft für die meisten allein aufgrund der Entfernung zur Botschaft viel zu teuer und zeitaufwändig wäre.
Ich habe mich für visumcentrale.de entschieden und denen die nötigen Unterlagen per Post geschickt. Dazu gehört neben dem original Reisepass auch noch das Antragsformular, eine Bestätigung über eine Auslandskrankenversicherung, ein aktuelles Passfoto, ein Nachweis des Reisezweckes (z.B. eine so genannte Einladung von einem Reiseveranstalter) und ein Verdienstnachweis der letzten drei Monate - bzw. alternativ auch andere Nachweise das man Geld hat und gewillt ist wieder nach Deutschland zurück zu fliegen.
Hört sich erstmal komisch an, aber die wollen halt genau das von EU-Bürgern, was die EU auch von ihren eigenen Landsleuten haben möchte... die russische Botschaft nennt das "Prinzip der Gegenseitigkeit".
Nach etwa einem Monat hatte ich meinen Ausweis dann mit dem Visums-Aufkleber zurück, gekostet hat der Spaß letztendlich um die 75 Euro inkl. Portokosten. Das Visum ist auch nur für genau die gebuchten Tage der Reise gültig, also mal eben umbuchen oder die Reise verlängern geht dann nicht mehr so einfach.
Neben Moskau stand St. Petersburg natürlich ebenso auf meiner Wunschliste, denn das ist die viertgrößte Stadt Europas. Zusammen mit den beiden Städten hätte ich dann die Top 10 der größten Städte Europas vollständig. Aber das war mir nicht genug, ich wollte auch noch die 30 größten Flughäfen Europas in meiner Reisestatistik komplettieren... und dazu fehlten mir noch Domodedovo und Sheremetyevo in Moskau. Also was lag näher, als beides miteinander zu kombinieren... folgendes hab ich dann gebucht:
Mi, 16.05.2012, 10:40 - 15:40, Köln - Moskau/Vnukovo (Germanwings)
Fr, 18.05.2012, 10:25 - 11:55, Moskau/Domodedovo - St. Petersburg (S7 Airlines)
Sa, 19.05.2012, 185 - 19:50, St. Petersburg - Moskau/Sheremetyevo (Aeroflot)
So, 20.05.2012, 15:25 - 16:20, Moskau/Vnukovo - Hannover (Germanwings)
GPS-Logs der Flugstrecke:
Hier sind die einzelnen Flughäfen Moskaus besser zu sehen, links unten ist Vnukovo (VKO), links oberhalb ist Sheremetyevo (SVO) und rechts unten befindet sich Domodedovo (DME).
Mit dem Zug ging es am Mittwoch dann früh morgens nach Köln.
Beim Blick auf die Anzeigetafel weiß ich nicht, ob ich jetzt lachen oder weinen soll. Denn ich war nun tatsächlich schon auf allen Airports (und natürlich auch in den jeweiligen Städten), die dort angezeigt wurden... einerseits freut mich das natürlich, andererseits zeigt es auch das sich das Hobby so langsam dem Ende neigt bzw. es demnächst zumindest nichts neues mehr gibt was ich noch als Kurztrip buchen könnte.
Den Flug ansich überspringe ich mal, da ich am Notausgang saß und die Scheibe total beschlagen war, da waren keine vernünftigen Fotos möglich.
Nach der Landung geht's als erstes durch die Passkontrolle. Früher musste man noch zusätzlich zum Visum eine Einreisekarte per Hand ausfüllen, mittlerweile machen das die Grenzbeamten selber bzw. werden die Ein- und Ausreisekarten anhand der Pass- und Visadaten von denen ausgedruckt.
All das benötigt jedoch Zeit und da ich als einer der letzten in der Schlange stand habe ich dort fast 40 Minuten warten müssen. Bei den Kofferbändern liegen dann noch Zollformulare aus, in die man seine mitgebrachten Wertgegenstände eintragen soll... so habe ich es zumindest vorher gelesen, selbst sein Handy sollte man zur Sicherheit angeben. Ich hab das jedoch gelassen und bin einfach durch den grünen Ausgang gegangen, hat keiner nach gefragt, auch nicht bei der Ausreise.
Keiner der drei Moskauer Flughäfen ist direkt an das Metronetz angeschlossen, das heisst man muss immer erst mit dem Bus fahren. Es gibt zwar Expresszüge, aber die fahren zum Teil recht selten und kosten 5 mal soviel. Und mit der Metro muss man anschließend ja meist sowieso noch weiter. Ich habe mich bei allen vier russischen Flughäfen für die Kombi aus Bus + Metro entschieden.
Im Falle von Vnukovo war das der Bus 611 zur Metrostation Jugo-Sapadnaja, von dort dann mit der roten Metro in die Nähe des roten Platzes und dann mit der blauen Metro weiter. Alle Metrolinien sind nummieriert und zudem farblich gekennzeichnet, was vor allem das umsteigen erleichert. Zu erwähnen ist vielleicht noch, dass die Haltestellen an den Umsteigestationen je nach Linie andere Namen haben, auch wenn diese nur wenige Meter auseinander liegen. Aber mit einem Metroplan sowohl in kyrillischen als auch lateinischen Buchstaben kommt man eigentlich ganz gut klar.
Tageskarten gibt es leider nicht, man zahlt jedes mal "Eintritt" für die Metro, recht modern mit berührungslosen Funkchipkarten. Es gibt auch kein Drehkreuz, was sich öffnet... die Eingänge stehen immer offen, es sei denn man versucht ohne Entwertung der Karte durch zu gehen, dann löst eine Lichtschranke die Sperre aus, was bestimmt schmerzhaft ist wenn man gerade dazwischen steht. Bei Entwertung der Karte wird im Display zudem angezeigt, für wie viele Fahrten die Karte noch gültig ist. Ich hab mir eine 20-Fahrten-Karte für etwa 13 Euro gekauft, von denen dann am Ende jedoch 5 Fahrten ungenutzt verfallen sind.
Es gibt keine Zonen oder ähnliches, egal ob man nur eine Station oder 40 km quer die Stadt fährt... solange man das Metrosystem nicht verlässt, könnte man auch den ganzen Tag alle Linien abfahren und zahlt trotzdem nur die ca. 0,65 Euro. Der Abstand zwischen den einzelnen Stationen ist mit 2-3 km recht groß, also nicht vergleichbar mit einer deutschen U-Bahn.
Die Fahrt zu meinem Hotel hat dann insgesamt etwa 70 Minuten gedauert, aber bevor ich euch damit jetzt weiter zutexte, will ich erstmal wieder ein paar Bilder zeigen, denn natürlich ging es am Abend noch in die Innenstadt, vom Hotel bis zum Kreml dauerte es etwa 15-20 Minuten mit der Metro.
Die Basilius Kathedrale ist für mich das wichtigste Wahrzeichen Moskaus, noch vor dem daneben liegenden Kreml. Daher war es mir vor allem wichtig das ich da ein ordentliches Foto von bekomme. Und es hat geklappt.
Schwarze Mercedes scheinen dort recht beliebt zu sein.
Zur blauen Stunde musste ich natürlich nochmal auf den roten Platz zurück... war echt beeindruckend.
Zurück beim Hotel (meins ist das rechte auf dem Bild)...
Gebucht hatte ich das Ismailovo Alfa Hotel im Osten der Stadt. Die Hotels in Moskau sind sehr teuer, ähnlich wie in New York oder Tokio. Aber das Ismailovo war mit 59 Euro inkl. Frühstück überraschend günstig. Das war natürlich der Normalpreis, den ich ja nie zahle. Nach Groupon-Gutschein und Cashback kam ich dann auf 19 Euro tatsächliche Kosten pro Nacht. Würde ich auch sofort wieder buchen, hat mir dort gut gefallen. Vor allem war mir wichtig das eine Metrostation in der Nähe ist und die war dort quasi vor der Tür. Und gratis WLAN gab es auch auf allen Zimmern, das finde ich in der heutigen Zeit besonders wichtig.
Zu dem Ismailovo Hotelkomplex gehört neben dem Alfa auch das Beta, Vega und Gamma-Delta. Die 30-stöckigen Hotels stammen aus den 80er Jahren und dienten damals als "Olympisches Dorf". Interessant fand ich, dass es dort auf jeder Etage eine eigene "Rezeption" gibt. Man muss dort auch immer seine Chipkarte abgeben, wenn man das Zimmer verlässt.
Das Wetter war auch am Donnerstag wieder toll, dem einzigen Tag der mir für Moskau voll zur Verfügung stand.
Wie ich vorher schon gelesen hatte, hat der Kreml jedoch Donnerstags Ruhetag, daher konnte ich diesen leider nicht von innen besichtigen, da es auch an den anderen Tagen zeitlich nicht geklappt hätte. Aber ich musste nochmal zum roten Platz, da ich zumindest Lenin noch sehen wollte. Die Wartezeit war auch nicht lang, vielleicht 15 Minuten. Eintritt kostet es nicht, man darf jedoch keine Kamera mit rein nehmen (auch keine im Handy eingebaute), daher muss man 1-2 Euro für die Gepäckaufbewahrung zahlen.
Ob sich das jetzt "lohnt" Lenin anzuschauen muss jeder selbst wissen, ich hab es einfach der Vollständigkeit halber gemacht. Man wird da halt durchgeschleust, schaut einmal auf den Glassarg und nach 2 Minuten ist man wieder raus.
Aber Moskau hat ja noch mehr zu bieten... ich hab wieder das gemacht was ich auf Städtereisen am liebsten mache und bin mehr oder weniger planlos den ganzen Tag durch die Gegend gelaufen und ab und zu Metro gefahren. Hinter jeder Ecke gab es wieder was interessantes zu sehen. Eigentlich ist der ganze Tag ein Zufallsprodukt von verschiedenen Entscheidungen. Einmal links statt rechts abgebogen und der Tag hätte einen ganz anderen Verlauf nehmen können.
Erstmal musste der rote Platz nochmal mit Licht von Osten abgelichtet werden... denn beim Fotografieren ist ja nicht nur das Wetter wichtig, sondern vor allem auch die Position der Sonne. Und da kann es schon einen großen Unterschied machen ob man morgens, mittags oder abends dort ist.
Das hier ist die Universität von Moskau.
Media Märkte gibt es auch in Moskau mehrere, die auch überall groß geworben haben.
Mich hat überrascht wieviele grüne Parks Moskau hat und vor allem wie groß diese teilweise sind. Das hier ist z.B. der Kuskovskiy Lesopark.
Am Abend war ich beim Kosmonautenmuseum und die Zeit hat sogar noch für einen Besuch gereicht, da die bis 19 Uhr geöffnet hatten. War ganz interessant, z.B. sind da einige original Raumkapseln oder ein 1:1 Nachbau von Teilen der Mir-Raumstation zu sehen. Oben auf dem Museum befindet sich dieses riesige Denkmal:
Nach dem Museumsbesuch sah ich in einigen hundert Metern Entfernung ein Riesenrad und bin einfach mal in die Richtung gelaufen.
Das sah mir nach einem großen Messegelände aus auf dem derzeit (oder eher dauerhaft?) eine Art Freizeitpark errichtet wurde. Das Ding hier wurde wohl aus Deutschland importiert...
Eine Fahrt im Riesenrad durfte auch nicht fehlen... da gab es sogar "Open Air" Kabinen mit Sicherheitsbügel, aber ich war lieber in einer Glaskabine.
Abends ging's dann zum Abschluss noch in den Kolomenskaya Park.
Eigentlich wollte ich in dem Park noch so ein Holzhaus anschauen, was ich auf einem Foto gesehen hatte, aber das war zu weit entfernt. Das habe ich dann am nächsten Tag nachgeholt, da es sowieso auf dem Weg zum Domodedovo Flughafen lag.
Wie man sehen kann, war das Wetter am Freitag in Moskau nicht so toll und auch der Samstag sollte nicht viel besser sein. Daher war ich froh das ich nach St. Petersburg fliehen konnte... denn dort sollte es dem Wetterbericht nach ganz schön werden.
Meinen Koffer konnte ich im Ismailovo Hotel lassen, bin also nur mit Handgepäck zum Flughafen gefahren, wieder mit Metro + Shuttle-Bus.
Der Flug mit S7 Airlines hat mir sehr gut gefallen, vor allem aufgrund der tollen Beinfreiheit, die ich so bei kaum einer anderen Airline erlebt habe.
Nach Ankunft wurde gleich klar das die Stadt doch deutlich europäischer ist als Moskau. So war vieles war auch in englisch ausgeschildert, was auch an der Nähe zur EU und damit verbundenem Tourismus liegt - die finnische Grenze ist ja nicht mal 200 km entfernt.
In St. Petersburg gab es leider keine wirklich günstigen Hotels, daher habe ich das Holiday Inn zwischen Innenstadt und Flughafen gebucht. Nach Rabatten gab es die Nacht dann für 48 Euro (normal 88 Euro).
Blick vom Hotel aus auf die Stadt...
St. Petersburg hat ebenfalls eine schöne Zwiebelturm Kirche, die ich mir als erstes vorgenommen habe.
Danach hieß es wieder mich vom Zufall leiten zu lassen, denn weitere Ziele hatte ich vorab nicht geplant.
Vor der Peter-und-Paul-Festung fand gerade ein mitteralterliches Fest statt.
Direkt vor der Festung gibt's sogar einen kleinen Sandstrand.
Das hier ist kein Schiff, sondern u.a. ein Fitness-Studio.
Die hier haben ihre Tanzstunde einfach mal nach draußen verlegt...
Süß.
Sonnenuntergang ist dort aufgrund der nördlichen Lage derzeit übrigens erst gegen 220 Uhr, es wurde also erst nach Mitternacht richtig dunkel.
Am nächsten Tag hab ich dann an den Ecken weitergemacht, die ich am Vortag nicht mehr geschafft hatte. Auf dem Weg zur Metro sah ich diese Hunde hier auf der Wiese sitzen, immer wieder den Kopf in die Höhe streckend...
Hmm, wo schauen die denn hin? Ach das hier ist der Grund. :D
Auf dem Rückweg später waren alle weg und es waren auch keine Kampfspuren zu sehen, also hat sie es wohl erstmal überlebt.
Bei der Isaak Kathedrale kann man für ein paar Euro auf die Aussichtsplattform gehen und hat dort diese tolle Aussicht.
Die Gebäude auf den folgenden fünf Bildern hatte ich bereits von oben gesehen und bin dann zu Fuß hingelaufen nachdem ich mir ungefähr den Weg eingeprägt hatte.
Am späten Nachmittag fuhr ich dann wieder zum Flughafen um zurück nach Moskau zu fliegen - diesmal mit Aeroflot. Auf dem Flughafen von St. Petersburg gibt es für die Shuttle-Flüge nach Moskau ein eigenes kleines rundes Terminal auf dem Vorfeld, das man über eine unterirdische Rolltreppe erreichen kann. Die Maschine war dann auch so gut wie voll und nicht ganz so bequem wie der S7 Flug.
Sehr interessant fand ich die Gegend zwischen St. Petersburg und Moskau... hunderte Kilometer nur Wald, Seen und Flüsse. Ich habe kaum Straßen erkennen können und auch keine Städte oder Felder, nur ganz vereinzelnt mal ein paar Häuser.
Der Flughafen Scheremetjewo ist im Vergleich zu den anderen beiden Moskauer Flughäfen ein ganzes Stück moderner und westlicher.
Der Eindruck wurde dann jedoch zunichte gemacht als ein uralter Schrottbus vorgefahren ist, das passte wieder eher zur Vorstellung die man von Russland hatte. Witzigerweise war der mit Magnetkarten-Zahlung und automatischem Drehkreuz im(!) Bus ausgestattet... das passte irgendwie so gar nicht zusammen. Beim Bus am Flughafen in St. Petersburg gab es noch eine Art Schaffnerin, die durch den Bus gelaufen ist um die Tickets zu verkaufen.
Auf dem Rückweg zum Hotel habe ich noch einen Umweg zur Metro-Station Park Pobedy genommen. Dort befindet sich die längste ununterbrochene Rolltreppe der Welt mit ganzen 126(!) Metern Länge. Die Fahrtzeit habe ich mit genau 3 Minuten gestoppt. Was passiert, wenn unten mal ein Feuer ausbricht und die Rolltreppen ausfallen, möchte man sich lieber nicht vorstellen...
Zurück beim Ismailovo Hotel hab ich meinen Koffer abgeholt und anschließend ein neues Zimmer im 25. Stock bekommen. Für die oberen Stockwerke gab es eigene Fahrstühle, die die Hälfte der Etagen übersprungen haben - denn sonst gäbe es ja nervende Wartezeiten wenn der auf dem Weg nach oben bzw. unten ständig anhalten würde.
Die Aussicht aus dem Fenster war bei der Höhe natürlich klasse...
Den letzten Tag wollte ich dann nicht mehr so stressig gestalten und hab mir den Ismailovo Markt vorgenommen, der befindet sich nur ein paar hundert Meter hinter dem Hotel und ist eine Art Flohmarkt mit hunderten Ständen und einigen schön kitschigen Gebäuden.
Zurück am Flughafen war ich dann recht zeitig, da ich jedliches Risiko vermeiden wollte den Flug zu verpassen und dann am nächsten Tag ohne gültiges Visum dazustehen.
Die Ausreise machte dann keine Probleme und schnell hatte ich den Stempel auf dem Visum.
Mit kleiner Verspätung ging es zurück nach Hannover...
Im Nachhinein frage ich mich wieso ich diese Reise so lange vor mir hergeschoben habe... keines meiner Vorurteile hat sich bestätigt. Verständigungsprobleme gab es z.B. nicht mehr als in anderen Ländern, ja sogar weniger als z.B. in Frankreich.
Und die Sicherheitsbedenken hätte ich mir schenken können... ich habe mich in kaum einer anderen Großstadt so wohl gefühlt wie dort als ich Nachts durch die Straßen gelaufen bin, ähnlich war es auch in Kiew. Mag vielleicht auch daran liegen, dass es in östlichen Ländern einfach keine südländischen Macho-Prolls gibt. Alle waren nett und hilfsbereit und die Stadt kam mir auch ziemlich "jung" vor - Rentner habe ich dort jedenfalls kaum auf den Straßen gesehen.
Moskau ist auf jeden Fall eine Reise wert und mal abgesehen vom Visum gibt es wirklich nichts was dagegen sprechen sollte... ich hab mich noch nicht entschieden, aber in die Top 3 der schönsten und interessantesten Städte Europas ist die Stadt bei mir nun mindestens aufgestiegen.
Aber ich sehe es positiv das ich erst jetzt dort war... so hab ich mir das beste quasi für den Schluss aufgehoben.